Das Geheimnis von Vata, Pitta und Kapha. Ayurveda ist die Wissenschaft des Lebens und die älteste bekannte Gesundheitslehre über Leib und Seele. Eine große Rolle spielen dabei traditionelle Kräutertees.
Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, legt mehr Wert darauf, Krankheiten vorzubeugen, statt sie zu heilen. Grundprinzip dabei ist die innerliche Harmonisierung durch regelmäßige Anwendung von Heilpflanzen, Wurzeln, Kräutern und Mineralien.
Die drei bioenergetischen Kräfte Vata, Pitta und Kapha, auch bekannt als Tri-Dosha, sind entscheidende Faktoren, die für gesundheitlichen Einklang sorgen. Sie sollen sich ergänzen und gemeinsam arbeiten. Die drei Doshas stehen für unterschiedliche Typen von Menschen, die in entsprechend bezeichnete Gruppen eingeteilt werden.
Um die drei in jedem Menschen vorhandenen Eigenschaften zu harmonisieren und in Einklang zu bringen, empfehlen indische und nepalesische Naturheilkundler, regelmäßig spezielle Kräutertees aus Naturprodukten zu trinken. Dadurch sollen sich die bioenergetischen Kräfte voll entfalten.
Vata-Tee
Vata ist das Prinzip der kinetischen Energie. Es wirkt über die Nerven und Zellen im Körper. Vata kontrolliert alle Körberbewegungen und -bestrebungen sowie die Formgebung der Organe. Die bioenergetische Kraft ist auch für das Immunsystem verantwortlich. Vata gilt als Kraft, die das Herz schlagen und die Lunge atmen lässt.
Vata-Tee besteht aus Seidenbaumblüte, Cardifolia Tionspara (Guduchi), Bartgras, Zimtbaumrinde, Muskatnuss, schwarzem Kardamom und Ingwer.
Pitta-Tee
Das Wort Pitta stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Feuer. Es ist die Kraft, die sowohl bei der Zubereitung von Speisen und deren Verdauung als auch an der Bildung von Gedanken und Theorien beteiligt ist. Pitta ermöglicht neue Erkenntnisse und entsprechende Schlussfolgerungen.
Pitta ist auch die Kraft, durch die sich Blut bilden lässt. Es enthält unser Gedächtnis sowie unsere mentalen Fähigkeiten. Es stimuliert den Intellekt und die Handlungsbereitschaft sowie unsere Entschlusskraft. Pitta sitzt in den Schweißdrüsen, in den Lymphen, dem Blutsystem und im Magen.
Pitta-Tee wird gemischt aus Basilikum, Anis, Koriandersamen, Muyyaya Exotica Linn (Mithanim), Majoran (Origanum Ualgen) und Maje.
Kapha-Tee
Kapha steht in der Ayurveda als Form bildendes Element. Es strukturiert alles von der einzelnen Zelle bis hin zum Knochengerüst. Kapha verleiht Stärke und Stabilität, es hält den Körper geschmeidig. Mentale und physische Kraft, Ausdauer, ein wohlgeformter Körperbau und die Harmonisierung des Körpergewichts sind die Aufgaben von Kapha.
Kapha fördert den Heilungsprozess und stärkt das Immunsystem. Immer wenn Vata und Pitta im Körper überhand nehmen, hält Kapha diese beiden Kräfte in ihren natürlichen Grenzen. Außerdem setzt es zur Unterstützung der Verdauung Flüssigkeit zu.
Kapha-Tee enthält Ingwer, Gewürznelken, Kardamom, Centille Asiatica, Muskatnuss, Zimt, langen Pfeffer und Kumin (Kreuzkümmel).
Tri-Dosha-Tee
Tri-Dosha-Tee ist eine Melange von Vata, Pitta und Kapha. Er wird auch als Tri-Dosha-Santulan-Tee bezeichnet. Dabei bedeutet das aus dem Sanskrit stammende Wort »Santulan« Gleichgewicht. Das wohlschmeckende, exotische Getränk stärkt Abwehrkräfte und beugt Krankheiten vor.
Tri-Dosha-Tee wird gemäß den ayurvedischen Prinzipien zubereitet aus Centille Asiatica, Cordifolia Tinospara (Guduchi), Muskatnuss, Ingwer, langem Pfeffer, Zitronengras, Anis, Süßholz, Maje, grünem und schwarzem Kardamom, Swertia und Chirata.
Die Zusammenstellung der Tees wird nach uralter Rezeptur vorgenommen. Als einer der Väter der ayurvedischen Teekunde gilt der Nepalese Kaviraj Siddhi Gopal Vaidya, dessen Familie sich seit 23 Generationen mit der Kräutermedizin beschäftigt.
Zubereitung der Ayurvedischen Tees
Ayurvedische Tees werden im Verhältnis ein Teelöffel auf zwei Tassen Wasser oder Milch angesetzt. Flüssigkeit und Blätter werden drei Minuten lang aufgekocht. Danach ziehen sie ein bis zwei Minuten und werden durch ein Sieb abgegossen.
Der Tee verströmt einen exotischen Duft und kann ungesüßt verzehrt werden. Er kann aber auch mit Zitrone oder Honig angereichert werden. Da diese Kräutertees keine aufputschende Wirkung haben, ist ein Verzehr zu jeder Tages- und Nachtzeit ohne Nebenwirkungen möglich.
Beste ayurvedische Teesorten stammen aus Nepal
Nepal ist heutzutage als Produzent ausgezeichneter ayurvedischer Tees berühmt. Der Tee wird im Hochland von Kooperativen nach strengen biologischen Methoden angebaut. Viehdung, Knochenmehl und Kompost werden zur Bodenverbesserung angewendet. Bei akutem Schädlingsbefall wird vollkommen auf chemische Keulen verzichtet. Statt dessen werden ein Extrakt der Bakaino (Neem Blätter aus dem Himalaya) und Kuhurin eingesetzt.