Gerade im Winter ist das Immunsystem sehr gefordert. Erkältungen sind an der Tagesordnung. Wie kann mit Hilfe der TCM die Gesundheit gefördert werden?
Ausgehend von einem Meridiansystem und dem Prinzip von Yin und Yang hat die Traditionelle Chinesische Medizin ein Jahrtausende altes System zur Förderung der Gesundheit entwickelt. Die 5 Elemente – Wasser, Metall, Holz, Erde und Feuer – stehen für einen ganzheitlichen Gesundheitsaspekt, der durch ein Zusammenspiel innerer und äußerer Ursachen gefördert werden kann. Das Element Wasser ist zuständig für die kalte Jahreszeit, den Winter, weshalb es in diesem Artikel besonders hervorgehoben wird.
Blase und Niere – Die Meridiane des Elements Wasser
Das Meridianpaar Blase und Niere steht in der Traditionellen Chinesischen Medizin für das Element Wasser. Die Funktion dieser beiden Meridiane ist neben der klassischen Bedeutung der Organe Blase und Niere im Bereich der Regeneration und Vitalität zu finden. Auf einer somatischen Ebene kommt es bei einem Ungleichgewicht im Element Wasser oftmals zu Problemen mit den Ohren, Blase, Niere (den Harnwegen im Allgemeinen), den Knochen sowie auch dem Rücken (vor allem im unteren Rückenbereich). Auch unterkühlte Füße und Beine wie auch Schlafstörungen können dem Wasser zugeordnet werden. Auf einer psychischen Ebene steht die Funktion Wasser für Angst im Sinne einer existentiellen Angst. Der Nierenenergie wird auch noch die Essenz zugesprochen, das heißt hier sitzt das vorgeburtliche Qi. Das ist die Energie, die der TCM zufolge von den Ahnen an uns vererbt wurde.
Das Element Wasser stärken
Um das Element Wasser stärken zu können, geht es darum, dieses ins Fließen zu bringen. Durch den Meridianverlauf entlang der Wirbelsäule und der Tiefe der Oberschenkelbeuger mittig durch die Waden bis hin zum kleinen Zeh kann die Blasen- und Nierenenergie durch Dehnungen in Fluss gehalten werden. Dafür eignen sich die sogenannten Makko Ho-Übungen für Blase- und Niere. Auch die Yoga-Übungen „Kerze“ und „Pflug“ helfen die Wasser-Energie ins Gleichgewicht zu bringen.Da der Winter für Regeneration und Vitalität steht, ist dies auch eine Phase, in welcher genügend Schlaf sehr wichtig ist.
Die Ernährung nach TCM
In der Ernährungslehre nach TCM wird darauf hingewiesen, dass insbesondere im Winter auf drei warme Mahlzeiten nicht verzichtet werden sollte. Kraftsuppen und wärmende Speisen sollten auf dem Speiseplan stehen. Da dem Winter die Farbe Schwarz zugeordnet ist, sind schwarze Nahrungsmittel hilfreich: Linsen, Algen (diese haben zusätzlich die Geschmacksrichtung „salzig“, die für das Element Wasser steht!), schwarze Bohnen, schwarzer Sesam und schwarzer Reis. Orientierung lässt sich auch stets in der Gemüseabteilung finden, wenn nachgesehen wird, welches Gemüse saisonal vor Ort erhältlich ist: Wirsing, Grün- und Weißkraut. Eintöpfe im Allgemeinen wärmen das Qi. Hilfreiche Kräuter und Gewürze sind im Winter Kardamom, Zimt, Ingwer, Kurkuma, Vanille, Lorbeerblatt, Cayenne-Pfeffer, Safran, Nelken und Bohnenkraut.
Was Sie im Winter an Nahrungsmitteln und Tätigkeiten meiden sollten
Fälschlicherweise greifen die meisten in der kalten Jahreszeit auf Zitrusfrüchte zurück. Diese kühlen das Qi ab und greifen laut TCM-Ernährungslehre das Wasser-Element an. Auch Rohkost, Kaltes sowie auch Süßes sollte gemieden werden. Auf den Weihnachtsmärkten ist es sinnvoller, zum Glühwein als zum Punsch zu greifen. Prinzipiell ungünstig sind sogenannte Qi-zerstreuende Aktivitäten wie Stress, zu langes Fernsehen, Bildschirmarbeiten, übermäßiger Sport genauso wie zu intensives Schwitzen.