50 Prozent der Frauen kennt das: Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Unterbauch, ständiger Harndrang. Ursache ist oft die Blasenentzündung (Zystitis).
Bei einer Blasenentzündung ist die Blasenschleimhaut oder in schlimmen Fällen die gesamte Blasenwand betroffen. Männer bleiben davon zum größten Teil verschont. Betroffen von Blasenentzündungen, auch Zystitis genannt, sind in der Regel Mädchen oder Frauen. Diese Krankheit ist oft sehr unangenehm, aber dennoch meistens harmlos. Unbehandelt kann sie jedoch ernsthafte Folgen nach sich ziehen. Welche Ursachen hat eine Zystitis, was kann man dagegen tun, wie kann man vorbeugen und welches sind die Symptome?
Bakterien als Ursache für eine Zystitis
In den meisten Fällen sind Bakterien Auslöser für eine Blasenentzündung. Sie gelangen aus dem Intimbereich über die Harnröhre in die Blase. Bei 80 Prozent der Erkrankungen ist der Erreger Escherichia coli der Auslöser. Aber auch Mykoplasmen, Clamydien oder Trichomonaden können diese Krankheit verursachen. Die Bakterien gelangen oft durch eine Schmierinfektion, die beispielsweise beim Geschlechtsverkehr entstehen kann, von After oder Stuhl in die Harnröhre. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Honeymoon-Zystitis oder Flitterwochen-Blasenentzündung.
Blasenentzündung ausgelöst durch Viren, Pilze oder Würmer
In seltenen Fällen können auch Viren oder Pilze die Auslöser für eine Zystitis sein. Handelt es sich um eine blutige Blasenentzündung, die in medizinischen Kreisen auch als hämorrhagische Zystitis bezeichnet wird, sind die Übeltäter meistens Adenoviren oder Polyoma.
Candida albicans ist ein Pilz, der in den Harnwegen von Menschen zu finden ist, deren Immunabwehr geschwächt ist oder die bestimmte Antibiotika einnehmen. Er kann auch Auslöser für den Scheidenpilz sein, an dem viele Frauen erkranken.
Die granulomatöse Zystitis ist eine spezielle Form der chronischen Blasenentzündung und ist eine Folge einer Wurmerkrankung. Diese wird auch als Schistosomiasis oder Bilharziose bezeichnet und ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet.
Risikofaktoren für eine Zystitis
In manchen Fällen ist der Abfluss des Urins aus der Harnblase gestört. Durch Verengungen der Harnröhre, Blasensteine oder angeborene Fehlbildungen verweilt der Harn länger in der Blase und im Harnleiter, so dass die Erreger mehr Zeit haben, sich zu sammeln und in der Harnblase eine Zystitis auszulösen. Auch Nervenschädigungen können das Wasserlassen beeinträchtigen und eine Blasenentzündung begünstigen. Solche Schädigungen entstehen als Folge einer Zuckerkrankheit oder Querschnittslähmung.
Weitere Risikofaktoren sind Unterkühlung, psychische Einflüsse oder ein geschwächtes Immunsystem. Auch genetische Faktoren können den Einfluss entzündungsauslösender Bakterien begünstigen. In solchen Fällen befinden sich besonders viele Rezeptoren (Andockstellen) in den Schleimhäuten der Harnwege, die die Bakterien brauchen, um in die Schleimhäute zu gelangen.
Symptome bei einer Blasenentzündung
Typische Symptome bei einer Blasenentzündung sind ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Bereich des Unterbauchs. Diese entstehen, weil sich die Harnblase während des Urinierens krampfartig zusammenzieht. Bei einer fortgeschrittenen Blasenentzündung, wenn also Nieren oder Prostata auch betroffen sind, kann es unter Umständen zu Fieber und Rückenschmerzen kommen.
Vorbeugung gegen eine Zystitis
Um einer Blasenentzündung vorzubeugen, empfiehlt es sich, möglichst viel zu trinken. Das spült die Harnblase und Harnröhre, und Bakterien werden ausgeschieden. Dem Harndrang sollte möglichst schnell nachgegeben werden. Außerdem sollte man darauf achten, für die Intimpflege parfumfreie Produkte zu benutzen und sich besonders zur kalten Jahreszeit warm genug anzuziehen.
Frauen, die zu Blasenentzündungen neigen, sollten darauf bedacht sein, sich nach dem Stuhlgang von der Scheide zum After hin zu säubern. Das verhindert eine Schmierinfektion mit Darmbakterien. Nach vorangegangenem Oral- oder Analverkehr, sollte für den vaginalen Geschlechtsverkehr ein Kondom benutzt werden. Weiterhin ist es hilfreich, nach dem Geschlechtsverkehr zeitnah zur Toilette zu gehen, um Erreger aus der Harnröhre zu spülen.
Behandlung einer Blasenentzündung
Sind Bakterien die Ursache für eine Zystitis, werden in den meisten Fällen Antibiotika verschrieben. Diese sollten auf jeden Fall so lange eingenommen werden, wie der Arzt es verordnet hat, um Resistenzen vorzubeugen. Auch bei einer chronischen Blasenentzündung werden Antibiotika verordnet. Meistens müssen diese zwischen vier und sechs Wochen eingenommen werden.
Ist der Harnabfluss gestört, muss die Ursache beseitigt werden. Unter Umständen muss sich der Patient in solch einem Fall einer Operation unterziehen.