EssStörungen bei Kindern.
Gestörtes Essverhalten erkennen und richtig reagieren. Kinder und Jugendliche erlernen günstige wie ungünstige Verhaltensweisen, erhalten sie aufrecht und können sie zudem auch wieder verlernen.
Innerhalb der normalen Entwicklung und des Wachstums verändert sich der Körper von Kindern und Jugendlichen. In dieser Phase der beginnenden Pubertät beschäftigen sich insbesondere Mädchen mit ihrem Körperbild und dem eigenen Gewicht. So übernehmen sie langsam selbst die Verantwortung für ihren Körper, bestimmen zunehmend eigenverantwortlich ihr Essverhalten und möchten die Kontrolle über ihren Körper gewinnen.
EssStörungen im Kindesalter – wann treten sie auf?
Weltweit nimmt die Zahl der von Ess-Störungen betroffenen Menschen zu, darunter sind in den letzten Jahren auch immer jüngere Kinder. Teilweise liegt bei Kindern schon mit zehn oder zwölf Jahren eine ausgeprägte, behandlungsbedürftige Ess-Störung vor. Solche Kinder reagieren oft mit einer Ess-Störung auf ein akutes Problem, aus dem sie keinen Ausweg wissen.
EssStörungen bei Kindern – was steckt dahinter?
Bei Kindern und Jugendlichen stehen Ess-Störungen häufig in engem Zusammenhang mit der Familie und dem sozialen Umfeld. Häufig möchte das Kind etwas mitteilen, weiß aber nicht, wie es sich ausdrücken soll. Die Ess-Störung als solche fungiert hierbei als Signal. Inzwischen wird die weltweite Zunahme von Ess-Störungen im Kindesalter als ein Zeichen der Zeit angesehen. Heutzutage werden im Kindergarten, in der Schule und auch zu Hause immer höhere Anforderungen an die Kinder gestellt. Dadurch sind viele Kinder einem enormen, kaum aushaltbaren Erfolgsdruck ausgesetzt.
Symptome gestörten Essverhaltens
Ist das betroffene Kind in einer schwierigen Phase in Bezug auf das Essen, handelt es sich noch nicht um eine Ess-Störung. Es gehört zu den ganz normalen Entwicklungsstufen eines Kindes, dass es herummäkelt, nicht essen will und bestimmte Lebensmittel komplett verweigert. Zeigt Ihr Kind jedoch ess-süchtiges Verhalten oder wird die Nahrungsverweigerung zu einer dauerhaften Angewohnheit, besteht Grund zur Sorge und sollte Ernst genommen werden.
Gefährdete Kinder beim Essen unterstützen
Reagieren sie zunächst gelassen auf eine schwierige Ess-Phase Ihres Kindes. Messen Sie diesen Situationen so wenig Bedeutung wie möglich zu, umso schneller geraten sie wieder in Vergessenheit. Seien Sie auch beim Thema Essen ein Vorbild für Ihre Kinder. Ihr Kind lernt einen positiven Umgang mit Essen, wenn zu Hause oft und gerne gemeinsam gekocht und gegessen wird. Unbedingt sollten Kinder die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, was und wie viel sie essen möchten. Drängen sie Ihnen nichts auf.
Sofortmaßnahmen bei Vorliegen einer EssStörung
Zeigt Ihr Kind typische Symptome, geraten Sie bitte nicht in Panik. Sehen Sie es nicht als persönliche Unfähigkeit an, wenn Ihr Kind durch ein verändertes Essverhalten das Signal gibt, dass es Hilfe benötigt. Unternehmen Sie aber sofort etwas, um sich selbst und vor allem dem Kind zu helfen. Informieren Sie sich umfassend über das Krankheitsbild, holen Sie sich Unterstützung und Hilfsangebote bei Kinderärzten oder Beratungsstellen.
Gesundes Essverhalten kindgerecht unterstützen und langfristig fördern
Bieten Sie Ihrem Kind immer wieder verschiedene gesunde Lebensmittel an, umso häufiger ein Kind ein Lebensmittel auf dem Teller findet, umso beliebter wird es auch. Neue Lebensmittel kann Ihr leichter akzeptieren, wenn die unbekannten Speisen mit bereits bekannten kombiniert werden. Viele Kinder können meist ihren Hunger nicht richtig einschätzen, deshalb hilft es, wenn es lernt, zunächst nur kleine Portionen auf den Teller zu legen und bei Bedarf noch nachnehmen zu dürfen. Auch das gemeinsame Einkaufen, Vor- und Zubereiten der Mahlzeiten trägt zu einem gesunden Essverhalten bei.