Mineralstoffgehalt: Wie viel Kochsalz ist in natriumhaltigem Wasser? Völlig losgelöst kommen die einwertigen Salz-Ionen im Mineralwasser vor. Ist man arm dran, wenn man „natriumarmes“ Wasser trinkt? Gibt es Definitionen und Verordnungen?
Ohne Wasser wäre unser Leben eine ziemlich trockene Angelegenheit. Mit Wasser ist unser Leben zwar feuchter und fröhlicher, aber ohne die Mineralien aus Nahrung und Mineralwasser würde uns das Salz in der Suppe unserer Lebenssäfte fehlen. Doch wie viel Natrium und Kalium ist drin, wenn ein Mineralwasser „natriumarm“ oder „natriumhaltig“ ist? Die Kennzeichnung der Mineralwässer regelt die so genannte „Verordnung über natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser“.
Mineralstoffe im Mineralwasser – Fast nichts, so lala & viel
Als Mineralstoffgehalt wird der feste Rückstand aller Salze angegeben, die Gänze aller Mineralien. Der Mineralstoffgehalt wird in drei Kategorien eingeteilt:
- Sehr geringer Gehalt an Mineralien: Nicht mehr als 50 Milligramm pro Liter.
- Geringer Gehalt an Mineralien: Nicht mehr als 500 Milligramm pro Liter bis 1.500 Milligramm pro Liter.
- Hoher Gehalt an Mineralien: Mehr als 1.500 Milligramm pro Liter.
Hohe Mineralstoffgehalte haben zum Beispiel die Mineralwässer von Alwa, Apollinaris oder Gerolsteiner.
Im Mineralwasser ist meist kaum Kalium
Kalium ist das siebthäufigste Element der Erdkruste und zusammen mit Natrium entscheidend für den Aufbau des Membranpotentials der Körperzellen verantwortlich. Erwachsene Männern und Frauen tragen etwa 105 bis 140 Gramm Kalium im Körper mit sich herum – wobei der minimale Tagesbedarf bei etwa 2 Gramm liegt. Im normalen Mineral- und Trinkwasser sind gegenüber Natrium nur geringe Mengen an Kalium vorhanden, im Bereich von 0,5 bis 18 Milligramm pro Liter. Die Apollinaris Quelle gilt mit etwa 30 Milligramm pro Liter Kalium schon als kaliumreich. Doch über 80 Prozent der Kaliumzufuhr decken wir nach der Nationalen Verzehrsstudie mit nicht wässrigen Nahrungsmitteln. Nur etwa 15 Prozent des Kaliums nehmen wir mit Getränken auf: Hauptsächlich mit Fruchtsäften, Milch, alkoholischen Getränken, Kaffee und Tee.
Arm & Reich plus Sodawasser – Natrium
Natrium reguliert mit Kalium im Körper den Wasserhaushalt, die Muskeltätigkeit, und ist als häufigstes positives Salz-Ion außerhalb unserer Zellen entscheidend für den Aufbau des Membranpotentials verantwortlich. Etwa 100 Gramm Natrium sind in unserem Körper vorhanden, etwas mehr als ein halbes Gramm benötigen gesunde Erwachsene pro Tag. Für Natrium gibt es nach der „Mineral- und Tafelwasser-Verordnung“ zwei Kategorien:
- „Geeignet für natriumarme Ernährung“ mit einem Natriumgehalt von weniger als 20 Milligramm pro Liter.
- „Natriumhaltig“ mit einem Natriumgehalt von mehr als 200 Milligramm pro Liter.
- Einen Sonderfall bildet hier das so genannte „Tafelwasser“: Wenn es mindestens 570 Milligramm Natrium-Hydrogen-Karbonat pro Liter enthält, kann es als „Sodawasser“ bezeichnet werden. Demgegenüber darf Trinkwasser nur maximal 200 Milligramm Natrium pro Liter enthalten.
Da Natrium zusammen mit Chlorid Kochsalz bildet, und viele Nahrungsmittel gesalzen werden, herrscht in Deutschland kaum Natriummangel. Nach der Nationalen Verzehrsstudie nehmen Durchschnittsdeutsche eher schon vier- bis sechsmal mehr Natrium auf, als es von den Ernährungsgesellschaften empfohlen wird.