Wenn der Blick in den Spiegel nur noch unglücklich macht, sollte man sich helfen lassen. Die ästhetische Chirurgie bietet viele bewährte Möglichkeiten.
„Schönheitsfehler“ können sehr charmant sein. Doch was tun, wenn sie das Selbstwertgefühl strapazieren? Auf jeden Fall: Lassen Sie sich eingehend beraten. Welche Möglichkeiten es gibt, lesen Sie hier:
„Meine Nase gefällt mir nicht“
Nasenkorrektur: Das ist der bei jungen Leuten beiderlei Geschlechts am häufigsten durchgeführte Eingriff. Dabei wird die Nasenscheidewand begradigt, die Nasenspitze verschmälert, eventuelle Höcker werden entfernt.
Beschwerden: Schwellungen, Blutergüsse; zwei bis drei Tage stationärer Aufenthalt sind ratsam, da Nachblutungen auftreten können. Vorzeigbar nach zehn bis 14 Tagen.
Risiken: Hauptrisiko sind schlechte Operateure. Nachoperationen sind gerade in diesem Bereich keine Seltenheit. Wird zu viel Knorpel entfernt, drohen später Atemprobleme.
Kosten: 4000 bis 5000 Euro.
Schlupflider und Tränensäcke
Lidkorrekturen: Schlupflider können ganz süß sein, doch wer sie in ausgeprägter Form hat, sieht chronisch müde aus. Bei der Schlupflidkorrektur wird die überschüssige Haut entfernt, gegebenenfalls auch Muskulatur und Fettansammlungen. Ist der Eingriff gut gemacht, sieht man verblüffend ausgeruht und strahlend aus, ohne dass gleich eine Operation vermutet wird. Auch die Unterlider können Sorgenkinder sein, nämlich in Gestalt von Tränensäcken. Da bei jungen Menschen noch keine Haut- und Muskelstraffung erforderlich ist, kann man vom Bindehautsack her operieren, also ohne sichtbaren äußeren Schnitt.
Beschwerden: Schwellungen, Blutergüsse, Narbenbildung, Verhärtungen, Heilungsverzögerung; vorzeigbar nach sieben bis zehn Tagen.
Risiken: Überkorrekturen (erschrockener Blick bzw. Triefauge am Unterlid); Gefahr der Nachblutungen in den ersten 24 Stunden, deshalb sollten Patienten, die nicht in der Nähe des Operateurs wohnen, eine Nacht stationär überwacht werden. Blutet es nach innen auf den Sehnerv, kann das (in extrem seltenen Fällen) zur Erblindung führen.
Kosten: 2000 bis 3000 Euro (je nach Umfang der Ober- und/oder Unterlidstraffung)
Weg mit der Zornesfalte
Botoxspritzen: Faltenglättung durch Ausschalten der mimischen Muskeln vor allem im Stirnbereich und über den Augen. Eingespritzt wird eine muskellähmende Substanz. Man bekommt eine schöne, glatte Stirn und als angenehmen Nebeneffekt oft ein Verschwinden der Migräne für vier bis fünf Monate oder zumindest eine Reduktion der Anfallshäufigkeit und -intensität.
Beschwerden: Das Einspritzen empfinden manche Menschen als sehr unangenehm.
Risiken: Durch die Erschlaffung der Stirnmuskulatur kann sich die Brauen- und Lidpartie absenken, was sich bei Schlupflidern sehr unschön auswirkt (müder Blick!). Wird der Lidheber- oder der Lachmuskel mitgelähmt, bekommt man ein hängendes Lid bzw. eine hängende Lippe.
Kosten: 500 Euro für komplette Stirn, 300 Euro für Zornesfalte.
Volle LIppen wirken attraktiv
Lippenaufspritzung: Durch eine Operation kann man das Lippenrot nach oben verschieben. Schneller geht es durch Einspritzen von „Fillern“, allerdings muss man diese Maßnahmen alle sechs bis zwölf Monate wiederholen. Filler wie Kollagen oder Hyaluronsäure werden komplett abgebaut, bei manchen Menschen sogar schon innerhalb von drei Monaten. Es gibt auch so genannte semipermeable Implantate, das sind meist Kombinationen aus Hyaluronsäure und Plastikkügelchen. Dieses Verfahren ist jedoch wegen des hohen Risikos umstritten. Eine andere Möglichkeit ist die Lippenvergrößerung durch Eigengewebe. Auch diese Vergrößerung hält leider höchstens ein Jahr.
Beschwerden: Schwellungen für zirka acht bis zehn Tage
Risiken: Überkorrektur mit „Autoreifeneffekt“. Bei semipermeablen Implantaten kann es zu Wucherungen kommen, dann muss wieder operiert werden, wobei Entstellungen nicht immer zu vermeiden sind.
Kosten: pro Filler-Spritze rund 500 Euro; Vergrößerung durch Eigenfett (Lipofilling) 1000 bis 1500 Euro.
Eine Alternative ist das Lipofilling: Unterpolsterung der Lippen und Wangen mit Eigenfett. Man kann in einer Sitzung so viel Fett aus der Hüfte oder den Oberschenkeln entnehmen, dass man die Hälfte einfrieren und so für die Wiederholung der Prozedur bewahren kann. Lipofilling hält in den Wangen deutlich länger als in den Lippen.
Beschwerden: Blutergüsse, Schwellungen; vorzeigbar nach gut einer Woche.
Risiken: Asymmetrien und Beulen
Kosten: 1500 bis 2000 Euro
Ganz schlank – trotzdem ein Doppelkinn?
Doppelkinn: Entfernung durch Fettabsaugung. Hierbei werden die Fettzellen nicht mechanisch zertrümmert, sondern per Ultraschall zum Platzen gebracht. Das flüssige Fett kann man dann modellierend absaugen. Bringt wenig bei Menschen, die deutlich zu viel auf die Waage bringen. Hier heißt es: erst mal abnehmen!
Beschwerden: kaum Schmerzen; vorzeigbar nach wenigen Tagen.
Risiken: Blutergüsse, Nachblutungen, Infektionen
Kosten: je nach Umfang zwischen 2000 bis 3000 Euro.
Keine Spur mehr von der Akne
Entfernung von Aknenarben: Wenn alle anderen Möglichkeiten wie Hautabschleifung und Säure-Peelings scheitern, hilft ein Faceliftung, bei dem man die Narben von der Unterhautfettschicht löst, die Haut strafft und damit das Hautbild glatter erscheinen lässt.
Beschwerden: Schwellung, Blutergüsse; vorzeigbar nach acht bis zehn Tagen
Risiken: Nachblutung, Infektion, sichtbare Narben.
Kosten: 5000 bis 7500 Euro.
Leider sieht man immer wieder missglückte Eingriffe. Suchen Sie sich deshalb einen Chirurgen, der von seiner ganzen Lebenseinstellung her nicht alles Machbare macht. Überstraffungen sind Folge mangelnder Kompetenz bzw. fehlender Fähigkeiten in ästhetisch-operativer Hinsicht. Rät Ihnen Ihr Arzt von bestimmten Schritten ab, ist das immer ein gutes Zeichen. Vom immer wieder empfohlenen „prophylaktischen“ Facelifting mit Ende 30 halten viele Ärzte nichts. Es kommt ganz auf die Haut an. Es gibt Haut, die bereits Ende 20 Ermüdungserscheinungen zeigt, so dass die Konturen absacken. Es gibt aber auch Menschen, die bis weit über den 50. Geburtstag hinaus eine feste Gesichtshaut haben.