Fettabsaugung & Bodylifting: Die neuesten Methoden. Alles über die neuen Methoden der Fettabsaugung. Was ist ein Bodyforming oder Bodylift? Wie funktioniert die OP und welche Risiken birgt sie.
Die einfache Fettabsaugung (Liposuktion) war gestern. Wer heute mit Figurproblemen zu einem Arzt für Ästhetische Medizin geht, dem wird ein so genanntes Bodyforming oder Bodylifting angeraten. Was hat es damit auf sich und können wir davon wirklich die Formung einer ganz neuen Körperform erwarten? Es ist nämlich so, dass eine einfache Fettabsaugung nicht immer die Methode der Wahl ist, da sie die Erwartungen von Arzt und Patient oft nicht erfüllen kann. Ausschlaggebend sind der Zustand des Gewebes des Patienten, die Lage der Problemzone und natürlich die Fettmenge, die verschwinden soll. Einen stark übergewichtigen Menschen sollte zum Beispiel jeder gute Chirurg erst einmal mit dem gut gemeinten Rat, erst abzunehmen und dann wieder zu kommen, nach Hause schicken. Der unschöne und hartnäckige Bierbauch bei Männern zum Beispiel kann nicht mit einer Fettabsaugung behandelt werden – da hilft es nur, den Bierkonsum einzustellen.
Unschöne Hautlappen nach Gewichtsabnahme
Wenn der Patient es dann geschafft hat, etliche Kilos abzunehmen, ist das Problem nämlich meistens ein ganz anderes: Unser Gewebe ist, wenn es jung ist, sehr dehnungsfähig, damit sich zum Beispiel bei Frauen nach einer Schwangerschaft, die Haut wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückziehen kann. Doch ab spätestens dreißig, nimmt die Fähigkeit unserer Haut, sich wieder zurückzubilden ständig ab, besonders dann, wenn die Dehnung zu lange oder zu heftig war. Die Folge sind unschöne Hautlappen und Dehnungsstreifen, die dann zum neuen Dilemma werden, weil sie im Schwimmbad und am Strand genau so negativ auffallen, wie die Fettpolster. Hier setzt dann das Bodylifting an und verhilft diesen Patienten zu einer ganz neuen Körpersilhouette, mit der sie wieder stolz auf sich sein können und die sie ungeniert zeigen können. Das bedeutet für diese Menschen oft eine ganz neue, bessere Lebensqualität.
So verläuft ein Bodyforming
Bei dieser ästhetischen Operation handelt es sich um einen größeren Eingriff, der immer unter Vollnarkose stattfindet. Meist wird dabei eine Straffung des überschüssigen Gewebes mit einer feinen abgestimmten Fettabsaugung kombiniert. Am häufigsten wird so eine OP am Bauch, an den Oberschenkeln oder an Hüfte und Po vorgenommen, manchmal werden aber auch die verschiedenen Körperregionen kombiniert behandelt: dabei wird, ähnlich wie beim Face-Lifting, nicht nur die Haut, sondern es werden auch die darunter liegenden Schichten gestrafft. Dazu macht der Chirurg einen langen Hautschnitt entlang der Hüfte, welcher sich später gut in der Bikinizone verstecken lässt. Dann wird das überschüssige Gewebe weggeschnitten und nach oben gezogen. Dabei spielt die Lockwoodsche Methode eine große Rolle, da diese es erlaubt, das Unterhautgewebe an einem bestimmten Faziengewebe (Facies = Oberfläche von Knochen und Organen) „einzuhängen“. Dies verhindert ein späteres Absinken des gestrafften Gewebes. Gleichzeitig werden auch Dellen und überschüssige Fettpolster behandelt und in eine schöne Form gebracht.
Ein Klinikaufenthalt ist nötig
Der Eingriff dauert zwei bis drei Stunden und wird immer unter Vollnarkose durchgeführt. Danach ist ein Klinikaufenthalt von einigen Tagen und eine dringende Schonung in den nächsten vier bis sechs Wochen erforderlich. Das heißt Sport und andere schweißtreibende Beschäftigungen sind strikt verboten. Zu groß ist die Gefahr, dass die Nähte nicht halten oder das Gewebe wieder verrutschen könnte. Nach ein bis zwei Wochen werden die Fäden gezogen. Wer sich an die Anweisungen des Arztes hält, kann sich nach wenigen Wochen an seiner neuen straffen und ansehnlichen Figur freuen und ein ganz neues Lebensgefühl genießen. Ähnliche Operationen können zur Verschönerung an Gesäß und Oberschenkeln in Betracht. Auch an den Oberarmen ist eine Straffung möglich. Dabei wird immer versucht, die Narbenbildung möglichst gering zu halten und die Schnitte an unauffälligen Stellen zu setzen. In manchen Fällen können für eine solche Straffung medizinische Gründe geltend gemacht werden. Wenn zum Beispiel in den Hautfalten unangenehme Ekzeme auftreten oder es zu einem Bauchwandbruch gekommen ist, bezahlen die Krankenkassen oft einen Teil oder auch die ganze Operation.
Kostenpunkt für ein Bodylift ohne medizinische Indikation: ab 5000 Euro
Klassische Problemzonen: Beine und Po
Es gibt aber auch ganz klare Indikationen, bei denen die klassische Fettabsaugung schöne Ergebnisse erzielen kann. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn hartnäckige Fettpolster an Oberschenkeln, Hüften und Bauch trotz Diät weiterhin unschön abstehen und die Ästhetik stören. Das bekannteste und häufigste Phänomen ist hier die Reiterhose. Erwiesenermaßen halten sich hier Fettpolster besonders hartnäckig. Auch ansonsten sehr schlanke Menschen leiden oft an diesen unschönen Beulen. Hier ist der Einsatz der Saugkanüle das Mittel der Wahl. Eine Liposuktion ist, wenn sie richtig durchgeführt wird, ein relativ schonender Eingriff, der oft ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann. Sie gehört übrigens zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen in Deutschland. Wird allerdings eine größere Menge Fett abgesaugt oder der Eingriff an mehreren Stellen vorgenommen, empfiehlt es sich, unter Vollnarkose zu operieren und danach einen kurzen Klinikaufenthalt einzuplanen. Beim Eingriff selbst werden die Saugkanülen durch winzige Hautschnitte ins Fettgewebe geschoben. Die Saugkanülen sind zwischen 2,5 und vier Millimeter dick und bis zu vierzig Zentimeter lang. Die Schmerzen nach dem Eingriff halten sich in Grenzen und sind mit einem sehr starken Muskelkater zu vergleichen. Bis zu sechs Wochen nach dem Eingriff muss ein bestimmtes Mieder getragen werden, um das Ergebnis zu fixieren und zu optimieren und sportliche Aktivitäten sind auch erst nach einige Wochen wieder erlaubt.
Kostenpunkt: Eine Liposuktion kostet, je nach Areal und abzusaugender Menge, zwischen 1200 und 5000 Euro.
Die Korrektur außergewöhnlicher Körperstellen
Eine Fettabsaugung ist nicht an allen Stellen des Körpers durchführbar. Gut eignen sich Bauch, Oberschenkel und Po. Hier haben die meisten Ärzte auch schon viele Erfahrungen gesammelt, die sie in die OP mit einbringen. Auch an Armen, Rücken, Beinen oder dem Kinn kann eine Fettabsaugung vorgenommen werden. Doch fordert der Eingriff hier viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, nehmen Sie sich in diesem Fall viel Zeit, bei der Wahl Ihres Arztes. Nahezu unmöglich ist die Fettabsaugung an den Unterarmen, den Fesseln und Waden. Lassen Sie die Finger davon, denn es kann zu Schwellungen und Entzündungen bei kaum nennenswertem Erfolg kommen. Gerade für eine Fettabsaugung ist es nicht so einfach, einen guten Arzt zu finden, denn das Angebot ist riesig. Achten Sie vor allem auf die Ausbildung Ihres Arztes, er sollte möglichst Facharzt für Plastische Chirurgie sein. Auf dem Markt tummeln sich tatsächlich Heilpraktiker, die Fettabsaugungen anbieten. Also: Besser einmal mehr nachfragen und sich hinterher über ein gelungenes Ergebnis freuen.
Verschiedene Methoden der Liposuktion
1. Liposuktion in Tumeszenz-Lokalanästhesie
Hierbei wird vor dem Eingriff eine spezielle Flüssigkeit in das Gewebe eingebracht. Sie besteht aus Kochsalzlösung und einem lokal wirkenden Betäubungsmittel. Diese muss dann erst einmal eine Stunde einwirken, bevor die eigentliche Fettabsaugung beginnen kann. Sie lockert die Fettzellen und betäubt das Fettgewebe, so dass der Patient optimal auf den Eingriff vorbereitet ist.
2. Die Vibrationslipektomie
Hierbei ist die Saugkanüle nicht starr fixiert, sonder sie wird durch ein elektrisch angetriebenes Handstück in Schwingungen versetzt. So sind anstatt zwei Umdrehungen pro Sekunde, jetzt 70 Umdrehungen möglich. Dadurch wird das gelöste Fett quasi in die Kanüle „geschüttelt“. Dies ermöglicht eine feinere und präzisere Arbeit als mit herkömmlichen Kanülen. Daher wird diese Methode vor allem zum Modellieren von Knien und Fesseln eingesetzt. Auch für das Gewebe des Patienten ist diese Methode viel schonender.
3. Fettabsaugung mit Ultraschall
Bei dieser Methode werden Ultraschallwellen von der Spitze der Saugkanüle in die Fettzellen gesendet, um diese gezielt zu zerstören. Dabei muss der Operateur sehr vorsichtig vorgehen, da es zu Verbrennungen kommen kann, außerdem ist diese Methode gegenüber den herkömmlichen Verfahren sehr zeitaufwändig.
4. Lipopulsing
Hier kommt das so genannte Hochfrequenzpulsing zum Einsatz. Damit werden die Fettzellwände mittels eines elektrischen Impulses mit niedriger Energie und hoher Frequenz zerstört. Dieses Verfahren ist schonend für Bindegewebe und Blutgefäße, doch eignet es sich nur für relativ kleine Areale, die genau bestimmt sein müssen.
5. Hydrojet- oder Wasserstrahl-Liposuktion
Eine relativ neue Methode, die noch nicht häufig eingesetzt wird, weil noch wenig Erfahrung auf dem Gebiet besteht. Das Gewebe wird durch einen gepulsten Wasserstrahl geweitet, wobei die Fettzellen aus dem Bindegewebe gelöst werden. Die Methode kann ohne das Einspritzen einer Tumeszenzlösung (siehe Punkt 1) vorgenommen werden und ist sehr zeitsparend, doch für ein feines Contouring eher ungeeignet.